Rattengift
Sichere Schädlingsbekämpfung ohne Warnung der Artgenossen: Rattengift
Zur Beseitigung von Ratten oder Mäusen, die sich in einem störenden Bereich eingenistet haben, stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Option ist beispielsweise das Aufstellen von Schlagfallen. Allerdings treffen diese nur vereinzelte Tiere, weshalb eine Vielzahl an Fallen vonnöten ist – eine große Anzahl der Nagetiere wird damit jedoch nicht beseitigt. Effektiver ist in dieser Hinsicht dagegen der Einsatz von Rattengift; vor allem, wenn ein ganzes Nest an Ratten als störend empfunden wird.
Zeitverzögerte Wirkung verhindert Warnung anderer Tiere
Rattengift wird auch als Rodentizid bezeichnet und verwendet chemische Mittel in Form von Antikoagulantien, welche die Blutgerinnung hemmen. Die Wirkung setzt erst einige Stunden nach der Einnahme des Giftstoffes ein. Die Wirkstoffe sorgen für ein Ausbleiben der Synthese von Vitamin K, was Blutungen und letztendlich den Tod der Tiere zur Folge hat. Besagte zeitverzögerte Wirkung des Giftes ist notwendig, da Ratten als sehr intelligente Tiere gelten: Vor der Nahrungsaufnahme wird eine der Ratten vorgeschickt, um die potenzielle Nahrung zu testen. Überlebt das Tier, so werten die Artgenossen dies als Zeichen dafür, dass die Nahrung genießbar ist, und essen ebenfalls davon. Durch die erst später einsetzende Wirkung des Giftes setzt folgerichtig kein zu schneller Tod ein, der verhindern würde, dass nur eines der Tiere von dem entsprechenden Futter frisst. Darüber hinaus sind diese Nagetiere nicht nur clever, sondern darüber hinaus in der Lage, sehr schnell gegenüber den gebräuchlichsten Rodentiziden Resistenzen zu entwickeln. Aus diesem Grund könnte älteres Rattengift womöglich die gewünschte Wirkung nicht mehr erzielen.
Differenzierung der verwendeten Wirkstoffe
Hinsichtlich der beim Rattengift verwendeten Antikoagulantien wird unterschieden zwischen Wirkstoffen der ersten Generation (FGAR) und der zweiten Generation (SGAR). Produkte, die Wirkstoffe der zweiten Generation enthalten, gelten als giftiger und somit biologisch schwerer abbaubar – aus diesem Grund ist Rattengift mit Antikoagulantien der zweiten Generation nur für sachkundige beziehungsweise berufsmäßige Verwender geeignet und zugelassen.
Köder werden in verschiedenen Varianten angeboten
Ferner ist das Rattengift so zu platzieren, dass dieses für Kinder unzugänglich ist. Rattengift darf nicht im Freien eingesetzt werden, stattdessen ist eine sogenannte Köderbox zu verwenden.
Köderblöcke: besonders widerstandsfähiges Rattengift
Rattengift in Form von Köderblöcken wird unter anderem mit Getreide hergestellt und dabei so konstruiert, dass diese auch in feuchter Umgebung eingesetzt werden können. Die jeweiligen Köder sollten nicht allein, sondern mit den bereits erwähnten Köderboxen ausgelegt werden, um eine Gefährdung von Kindern zu vermeiden. Je nach Verwendungszweck stehen unterschiedlicher Varianten zur Verfügung – bei Einsatz eines Köders in der Kanalisation bietet sich etwa ein Produkt an, das gegenüber Feuchtigkeit und Verderb besonders widerstandsfähig ist. In der Regel besitzen die Köderblöcke mit Rattengift in der Mitte ein Loch oder verfügen sogar über einen integrierten Draht, wodurch deren Anbringen erleichtert wird. Alternativ sind Köderhaken erhältlich, mit denen die Blöcke aufgehängt werden können. Durch den Einsatz von integrierten Widerhaken ist ein Abrutschen ausgeschlossen.
Lose Köder mit Rattengift aus Getreide und Bitterstoffen
Neben den Blöcken werden mit Rattengift zersetzte Köder auch in loser Form angeboten. Damit ist es möglich, das Gift an mehreren Stellen auszulegen. Doch auch hier gilt insbesondere bei Verwendung im Freien: Beim Auslegen des Giftes ist auf die Verwendung entsprechender Köderboxen zu achten. Die Box stellt ein geschlossenes System dar, womit sich die Schädlingsbekämpfung kindersicher durchführen lässt. Das in den Boxen enthaltene Rattengift ist so lange nachzufüllen, bis keine toten Tiere mehr zu finden sind. Ist Letzteres der Fall, werden die Köder nicht mehr angenommen und müssen ersetzt werden. Mit Rattengift gefüllte Köderboxen müssen ein bis zweimal in der Woche kontrolliert werden. Die losen Köder werden ebenfalls bevorzugt aus Getreide hergestellt. Bei einigen der Produkte wurden des Weiteren bei der Herstellung Bitterstoffe hinzugegeben, durch welche die Aufnahme der Giftstoffe durch Haustiere verhindert werden soll.
Fertige Portionen zur leichten Platzierung
Wird das Rattengift in Fertigportionen erworben, so beinhaltet das betreffende Produkt im Gegensatz zu Köderblöcken nicht nur einen, sondern mehrere auslegefertige Köder. Diese werden ebenfalls an rattenverdächtigen Stellen mit entsprechenden Boxen platziert und so lange verwendet, bis seitens der Tiere keine Aufnahme mehr erfolgt. Pro Auslagestelle werden normalerweise mindestens 200 Gramm an Rattengift empfohlen – in der Regel entspricht dies exakt dem Gewicht einer einzelnen Portion.
Pastenköder – bevorzugt in Hygienebereichen verwendet
Darüber hinaus werden zur Schädlingsbekämpfung Gel- beziehungsweise Pastenköder angeboten, die bevorzugt in Hygienebereichen eingesetzt werden. In diesem Fall werden folglich keine festen Köder ausgelegt, sondern stattdessen wird auf eine gelähnliche Masse zurückgegriffen. Oftmals ist auch hier der Inhalt portioniert – beispielsweise mit jeweils 15 Gramm –, folglich ist das entsprechende Rattengift direkt nach dem Kauf anwendungsfertig. In Abhängigkeit von der Stärke des Befalls werden die Portionsbeutel in Abständen von einem bis drei Metern platziert. Hier gilt ebenfalls: Das Rattengift muss in einer dafür vorgesehenen Köderbox ausgelegt werden. Normalerweise enthalten auch Pastenköder Zusätze von Bitterstoffen wie beispielsweise Bitrex, um eine versehentliche Aufnahme durch Menschen oder Haustieren zu vermeiden.